Lesung mit Tino Hemmann – Der unwerte Schatz

Von admin|6. Mai 2006|Aktuelles aus der Verbandsarbeit|


Gegen das Vergessen der Kinder-Euthanasie im Rahmen der T 4 – Aktion hat Herr Hemmann in einem Roman eindrucksvoll angeschrieben. Wer diesen Roman einmal in den Händen hält legt ihn nicht mehr aus der Hand. Deshalb habe ich mich gefreut, dass ich den Autor persönlich in Neubrandenburg am 6. Mai 2006 begrüßen konnte.

Hugo Hassel wird Heiligabend 1931 in Leipzig geboren, bald schon ist er Vorzeigebeispiel für die arische Rasse, blond und blauäugig und außergewöhnlich intelligent. Dass der Vater eine weitere Tochter wünschte, bekommt Hugo schnell zu spüren.
Da ist Fritz, der Zwillingsbruder Hugos, der die Misshandlungen anstatt Hugo über sich ergehen lässt. Er ist Hugos bester Freund. Doch Fritz existiert nicht wirklich. Bei der obligatorischen Schuluntersuchung 1938 fällt Hugos ausgeprägte multiple Persönlichkeitsstörung auf. Fortan interessieren sich die Professoren der Leipziger Universität für Hugo, der wie die Gleichaltrigen seine Kindheit genießen will. Ein Professor der Abteilung für jugendliche Psychopathen hat jedoch anderes vor. Die Mutter muss das Kind an ihn abtreten. Sein Ziel, das Gehirn des kleinen Jungen nach dessen Vergasung zu untersuchen, um damit Berühmtheit zu erlangen, wird unterstützt durch die Manipulation eines Meldebogens im Rahmen der von Hitler gewünschten Euthanasieaktion T4 und der Legalisierung des Mordvorhabens.

Text: Peter Braun