Rückblick auf 2020

Von administrator|16. November 2020|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, News|

Im Januar 2020 hätte wohl niemand vom ABiMV gedacht welche Herausforderungen und Umbrüche in diesem Jahr zu bewältigen sind.

Die Vereinsarbeit, wie wir sie aus den vergangenen 30 Jahren kannten, kam fast vollständig durch die Covid19-Pandemie zum Erliegen. Gerade in diesem Jahr begannen viele Mitgliedsvereine und so auch der Allgemeine Behindertenverband in M-V e.V. ihr 30-jähriges Jubiläum. Geplant waren größere oder kleinere Feste und Veranstaltungen, doch letztlich mussten alle Planungen abgebrochen werden. Auch die Aktionstage im Rahmen der europäischen Protesttage für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen mussten dieses Jahr ausfallen, ebenso wie unsere wiederkehrenden Verbandstage oder Foren.

Auch unsere Beratungsarbeit war von großen Veränderungen geprägt. Mit dem Beginn der Pandemie mussten die zahlreichen persönlichen Beratungskontakte umgestellt werden auf telefonische oder digitale Formen. Der persönliche Kontakt, so hat sich in den vergangenen Jahren jedoch gezeigt, ist für viele Ratsuchende enorm wichtig, um Empowerment zu erfahren oder weil der Zugang zur digitalen Beratung nicht für jeden Ratsuchenden vorhanden ist. Die Arbeit aus dem Home-Office wurde nach einigen Wochen fast zur Routine, umso erfreulicher war es, als die Beratungsstelle im Sommer wieder persönliche Beratungen anbieten durfte. Leider mussten wir dann jedoch am 01.07. den nächsten Rückschlag für die Beratungsarbeit verkraften. Christian Schad, langjäriger Berater und Kämpfer für das Persönliche Budget, verstarb nach längerer Krankheit. Er ermöglichte unzähligen Menschen durch seine haupt- und ehrenamtliche Arbeit das selbstbestimmte Leben mit Persönlicher Assistenz in der eigenen Wohnung.
Ein großes Anliegen war es danach, seinen Ratsuchenden dennoch weiterhin zur Seite zu stehen, sodass unsere EUTB Beraterin, Annika Schmalenberg, in der Zwischenzeit alle Anfragen übernahm. Seit September 2020 konnten wir dann einen neuen Mitarbeiter für die Regionalberatungsstelle zum Trägerübergreifenden Persönlichen Budget gewinnen. Stefan Saalow unterstützt nun die Beratungsarbeit mit 25 Wochenstunden.
Erfreulich ist in der zweiten Jahreshälfte die Nachricht über die Verlängerung der EUTB-Stelle gewesen. Diese wird vom BMAS für weitere zwei Jahre finanziert. Es zeigt sich, dass sich innerhalb der ersten 2,5 Jahre unsere EUTB sehr gut in der Beratungslandschaft etablieren konnte. Viele Ratsuchende suchen direkt den Kontakt zu unserer Peer-Beraterin, um Leistungsansprüche durchzusetzen und neue Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln.

Auch im kommenden Jahr können wir noch nicht davon ausgehen, dass wir zur altbekannten „Normalität“ zurückkehren und müssen uns so weiterhin den pandemiebedingten Veränderungen stellen.

Text: ABiMV e.V.