Keine Landesförderung für Wohnungsneubau!

Von administrator|13. April 2012|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, News|

Im Focus des diesjährigen Forums stand das Wohnen und Leben mit Assistenz. Susann Stoffregen und Stefan Willert haben es mit Unterstützung unserer Regionalberatungs-stelle geschafft und konnten im vergangenen Jahr in eine eigene Wohnung ziehen. Allerdings müssen sie mit zusätzlichen Einschränkungen leben, denn eine barrierefreie Wohnung konnten sie weder in Greifswald noch in Neubrandenburg anmieten. Trotzdem, ein neues Lebensgefühl, zumal mit engagierten Assistenten/innen an der Seite, auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich wird.
Beeindruckt hat mich, dass von 3200 Bestandswohnungen bei der WOGWEA Waren nach der Sanierung 500 über Fahrstuhl erreicht werden können. Allerdings verfügt die Gesellschaft nur über 5 barrierefreie Wohnungen. Herr Martin Wiechers, Geschäftsführer der WOGWEA ist bereit, die gute Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Müritz e.V. in Waren fortzusetzen und stellt dem Behindertenverband in diesem Jahr neue Räume für eine Begegnungsstätte zur Verfügung.
Frau Beate Görke, Referatsleiterin Wohnraumförderung beim Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, machte uns nicht viel Hoffnung, denn die jährlich zirka 11 Millionen € die zur Verfügung stehen, werden für Modernisierungen im Bestand eingesetzt, nicht für den Neubau von barrierefreien Wohnungen! Mit dieser Wohnungspolitik können die Wohnungsprobleme in den Kommunen nicht gelöst werden, wie Frau Dr. Christiane David, Amtsleiterin des LK Mecklenburgische Seenplatte, feststellte, denn die wenigen barrierefreien Wohnungen sind bereits belegt! Sie sehe nicht das Kostenproblem, sondern eher ein Verfügbarkeitsproblem. Das Sozialamt wird sich selbstverständlich ggf. an der Finanzierung einer barrierefreien Wohnung beteiligen.
Damit der Artikel 19 der Behindertenrechtskonvention in MV mit Leben erfüllt werden kann, also jeder das gleiche Rechte auf eine Wohnung hat, müssen in Mecklenburg-Vorpommern wohl erst noch einige Weichen im Landesaktionsplan und in der Landespolitik anders gestellt werden.
Bericht: Peter Braun