NEUWOBA eröffnet WEAcenter in der Leibnitzstraße

Von administrator|17. April 2010|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, News|

Am 17. April war großer Andrang in der Neubrandenburger Oststadt. In der Leibnitzstrasse 1-7 sollte das „Wohnen mit Service“ mit der Einrichtung des ersten WEA -centers für wohnbegleitende Dienstleistungen eröffnet werden.
Viele Bürger/innen und Mieter waren zur Eröffnung gekommen, selbst Herr Schlotmann, der Minister für Bau, Verkehr und Landesentwicklung hat es sich nicht nehmen lassen, um an diesem Ereignis teilzunehmen. Auch ich war als Landesvorsitzender des ABiMV e.V. eingeladen und gekommen, um zu sehen, was sich hinter diesem Wohnprojekt an der Leibnitzstrasse verbirgt und hatte mit gemischten Gefühlen einen Blumenstrauß mitgebracht. Bei sonnigem Frühlingswetter war am Wohnhaus auch viel Schatten. Das WEA – center entpuppte sich schlicht als ein erweiterter Hausmeisterservice für die 199 Wohnungen am Standort, um den älter werdenden Genossenschaftsmitgliedern mehr Sicherheit und Service anbieten zu können. Barrierefrei waren die Wohnungen jedoch nicht, wie mir bei einem Rundgang versichert wurde. Dies sei nicht der Anspruch bei der Sanierung des Wohnprojektes gewesen! Trotzdem versuchte ich, an der Besichtigung der Wohnung mit meinem Rolli teil zu nehmen. Immerhin kam ich mit fremder Hilfe in eine vorbereitete Musterwohnung in die fünfte Etage. Die Fahrstühle halten jetzt in jeder Etage und bieten Platz für größere E- Rollstühle.
Tatsächlich hat sich nicht viel verändert. In einer 72 m² großen 3 Raum – Wohnung sind die Türschwellen entfernt worden und das Bad erhielt eine Duschkabine mit gefährlichem Einstieg. Dafür entschädigte der Ausblick aus der fünften Etage. Hier kann Mann / Frau gut leben, wenn er/sie bis ins hohe Alter fit bleiben. Mit Handicaps wird es schwierig und gefährlich. Besonders der Hauszugang über Freitreppen ohne Handlauf, keine Markierung für Sehbehinderte, schwer öffnende Haustüren und weit verzweigte Rollstuhlwege. Im Winter wird es echt schwer, das Haus überhaupt verlassen zu können, da wird der Hausmeisterservice alleine mit der Schneeberäumung genug zu tun haben, um den Mietern den Weg frei zu halten.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich die NEUWOBA noch immer so schwer tut, beim Rückbau von Barrieren im Wohnungsbestand.
Trotz des WEAcenters, ein Vorzeigeobjekt für andere Wohnungsunternehmen, sollte das modernisierte Haus wegen der noch vorhandenen vielfältigen Barrieren nicht sein, auch wenn dies der Minister Schlotmann vor seinem Rundgang enthusiastisch verkündete.
Nachbetrachtung: P. Braun, am 17.04.2010