Alt werden mit Behinderung – mittendrin ein Leben lang

Von administrator|31. Oktober 2015|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, News|

Bild:ABiMV-Herr Jörg Heydorn, MdL und Vorsitzender der Enquetekommission bei seinem Vortrag, Herr Wittmann, Frau Schmalenberg und Frau Scheier im Präsidium

Bild:ABiMV-Herr Jörg Heydorn, MdL und Vorsitzender der Enquetekommission bei seinem Vortrag, Herr Wittmann, Frau Schmalenberg und Frau Scheier im Präsidium

Heute am 31.10.2015 in der Zeit zwischen 10:00 und 15:00 fand das landesweite Forum des ABiMV e.V. in Neubrandenburg in der Begegnungsstätte Am Blumenborn 23 statt. Am Reformationstag waren 38 Teilnehmer/innen gekommen, um sich mit den vielfältigen Fragen rund ums „Älter werden“ aus verschiedenen Perspektiven einmal auszutauschen.
Herr Heydorn berichtete über die Arbeit der Enquetekommission. Dieses Gremien besteht aus 22 Mitgliedern und ist ein beratendes Organ für die Landespolitik und soll die richtigen Weichen zur Bewältigung des demografischen Wandels in MV stellen. Frau Scheier und Frau Schmalenberg stellten das Projekt des ABiD e.V. – „Alt werden mit Behinderung“ vor. Der ABiD will mit diesem Projekt auf die besonderen Belange der Menschen mit Behinderungen beim Älterwerden aufmerksam machen und hofft damit, die Politik zu sensibilisieren, die Belange von Menschen mit Behinderungen zukünftig besser zu berücksichtigen.
Wie notwendig das ist wurde bei der Diskussion mit Herrn Heydorn deutlich, denn gut gemeinte politische Ansätze, müssen auch gut umgesetzt werden!
Nach unserer Ansicht wird der jetzt diskutierte Gesetzentwurf, zur Änderung des Ausführungsgesetzes des Zwölften Sozialgesetzbuches, unserer Forderung nach mehr ambulanten Hilfen im Land nicht gerecht. Wir sehen nicht wie durch dieses Gesetz die bevorzugte Finanzierung stationärer Angebote reduziert werden kann!
Frau Paetow hat sich speziell mit der Frage von Beteiligungsstrukturen und Mitwirkungsmöglichkeiten der Interessenverbände befasst und festgestellt, dass es immer noch keine einheitlichen gesetzlichen Grundlagen für die Beteiligung der Behindertenverbände auf Gemeinde, Kreis- und Landesebene gibt. Deshalb müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Beteiligungsmöglichkeiten der Behindertenbeiräte gestärkt werden. Im Anschluss an die Vorträge gab es einen intensiven Meinungsaustausch.
Dabei standen die Mobilitätsabsicherung im ländlichen Raum und das unzureichende Angebot an barrierefreien Wohnungen im Mittelpunkt. Wieso das Land aber den Abriss von 200 gut über Aufzüge zugänglichen Wohnungen in Neubrandenburg, am Juri-Gagarin-Ring fördert, erschließt sich uns nicht. Zumal schon jetzt im Land 35 000 barrierefreie Wohnungen fehlen.
Die Forderung nach Partizipation und Teilhabe der Verbände wurde von den Teilnehmer/innen genauso wie nach verbindlicher Förderung unserer Kontakt- und Beratungsstellen unterstützt.

Text und Foto: Peter Braun