Erinnern, betrauern, wachrütteln am 27. Januar in Ueckermünde

Von administrator|27. Januar 2023|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, Gedenkpark, News|

Die Aufarbeitung der dunkelsten Geschichte in der NS-Zeit in der Heil- und Pflegeanstalt Ueckermünde ist bis heute nicht abgeschlossenen und bleibt eine immer währende Verpflichtung von Klinikleitung und Mitarbeiter/innen. Mit Kriegsbeginn 1939 wurden systematisch die Patienten in Vernichtungsanstalten deportiert oder später auch in der Klinik von Ärzten und Krankenschwestern und Pflegern getötet.
Selbst ein Planer der T 4 Aktion (1939), Dr. Wilhelm Bender, konnte nach dem Krieg hier in der Psychiatrischen Klinik Ueckermünde an leitender Stelle weiter arbeiten. Wie viele andere Ärzte und Pflegekräfte, die wegen des großen Personalmangels nur geringe Strafen erhielten oder vorzeitig aus der Haft entlassen wurden.

Bereits am 9. Oktober 1991 wurde ein Mahnmal „Verloren sein“ zur Erinnerung an die Opfer aufgestellt. Die vom Bildhauer Sven Domann geschaffene Holzplastik war überhaupt das erste Gedenkzeichen für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in den Neu- Bundesländern. Leider wurde die Plastik später etwa 1995 wegen Bauarbeiten abgebaut und erst am 15. Mai 2009 nach 14 Jahren wieder aufgestellt. Ich bin besonders Frau Mortensen und Frau Deutsch vom BV Ueckermünde e.V. dankbar, dass sie nie locker ließen und die Wiederherstellung des Mahnmal immer wieder eingefordert haben

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Am 27. Januar d.J. legten Christiane Baller, stellv. Landesvorsitzende und unsere Freunde vom Behindertenverband Ueckermünde e.V. für den Verein und den Landesverband ABiMV e.V. einen Kranz am Mahnmal nieder.

Text: P. Braun, Fotos: Jürgen Otto

Bericht im Nordkurier https://www.nordkurier.de/ueckermuende/gedenkfeier-fuer-etwa-4000-euthanasie-opfer-am-haff-2751177701.html