Erinnert sei:

Von admin|27. Januar 2008|Stralsund|

Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ – wie es offiziell hieß – begann mit einem Geheimerlass Adolf Hitlers im Oktober 1939. Leiter der Gauämter für Volksgesundheit, der Heil- und Pflegeanstalten sowie Ärzte/Innen und Pflegepersonal wurden angewiesen, die Euthanasie umzusetzen. Die Zentrale des Euthanasie-Programms befand sich in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Daher auch der Name T4.
Die Brutalität des NS Regimes in der Ermordung psychisch kranker Menschen kommt am Beispiel der Provinzial – Heil- und Pflegeanstalt Stralsund deutlich zum Ausdruck. Die ersten Opfer der deutschen Krankenmorde im November 1939 wurden die Patienten der Stralsunder Anstalt.
Auf Eigeninitiative und ohne Weisung von „oben“, befahl der damalige Gauleiter Franz Schwede, die Provinzial – Heil- und Pflegeanstalt Stralsund für die weitere Nutzung als SS-Kaserne zu räumen und die 1.500 Patienten in Richtung Osten abzutransportieren.
Sie wurden fast alle in den Wäldern von Piasnitz (bei Danzig) durch ein SS-Kommando erschossen.
Am 27.01.2008 an der Gedenkstele auf dem Gelände des Hanse-Klinikums in Stralsund. Wir trauern um die psychisch kranken Menschen, die von den Nazis ermordet wurden.

Am 27.01.2008 an der Gedenkstele auf dem Gelände des Hanse-Klinikums in Stralsund. Wir trauern um die psychisch kranken Menschen, die von den Nazis ermordet wurden.

Foto: ABIMV/TO