Bündnis gegen das Vergessen
„Alles was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit“, sagte Kofi Annan am 24.01.05 auf einer Sondersitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) anlässlich des 60-jährigen Tages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Er appellierte an die Weltgemeinschaft, ein Wiederaufleben des Antisemitismus sowie jedweder neuen Formen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bekämpfen.“
Der 27. Januar ist seit dem „Internationaler Holocaustgedenktag“. Er fällt zeitlich zusammen mit dem in Deutschland vor 12 Jahren eingeführten „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“.
Besonders wichtig finde ich, dass der Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V., der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener M-V e.V. und der Landesverband der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker M-V e.V. heute, am 27.01.2008, als Veranstalter in der Hansestadt Stralsund aufgetreten sind und so viele Menschen dem Aufruf folgten, um die Opfer von „Euthanasie“ und Rassenwahn aus dem Nebel des Vergessens heraustreten zu lassen. Erstmals haben wir getrauert, erinnert und wachgerüttelt ohne politische Vereinnahmung durch Parteien und Regierende, als Menschen, die für Humanismus und Menschenwürde in der heutigen Gesellschaft einstehen.
Das ist eine ganz wichtige Botschaft: Menschen mit Behinderungserfahrung und deren Verbände erheben sich zusammen mit ihren weit über hundert Gästen zum Gedenken und geben den Opfern eine Stimme!
Es war ein trauriger Anlass, der uns an der Gedenkstele auf dem Gelände des Hanseklinikums und in das Rathaus zusammenführte. Trotzdem möchte ich diesen Tag nicht missen.
Text: Peter Braun, 28.01.08
Bild: ABiMV/TÖ
• Weitere Informationen unter dem Link: LApKMV
• Als Nachlese: Redebeitrag Peter Braun RedebeitragHST