Täterforschung im Diskurs in Alt Rehse
Am 3. und 4. Oktober 2015 nutzten Mitglieder unseres Verbandes das Angebot zur Teilnahme an der Herbsttagung des „Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation“ in Alt Rehse.
An zwei Tagen wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in anspruchsvollen Vorträgen den Teilnehmern angeboten. Dabei wurden Themen wie „Kieler Hochschulmediziner in der Zeit des Nationalsozialismus“, „Täterinnen im Kinderkrankenhaus. Warum junge Medizinerinnen behinderte Kinder töteten und andere sich verweigerten.“ oder „Der Krankenmord im besetzten Polen aus einer neuen Perspektive“ ebenso behandelt wie „Alles normal? – zur Sozialpsychologie der NS-Euthanasie-Täter aus psychoanalytischer Sicht“ und „Unsere gute Mutter Conti, das gewaltige und grimme Weib – Herausforderungen am Beispiel der Reichshebammenführerin“.
Nun könnte man meinen, das geht uns hier ja gar nichts an. Weit gefehlt! Der Lern- und Gedenkort Alt Rehse war die Gedankenschmiede für den nationalsozialistischen Rassenwahn und seine brutalen Auswirkungen. Die frühere Landesirrenanstalt Domjüch bei Altstrelitz war auch aktiv in die Euthanasieprogramme eingebunden. Mehr als 100 Namen stehen auf der Liste, die uns die Vorsitzende, Christel Lau, des Vereins zum Erhalt der Domjüch – ehemalige Landesirrenanstalt e.V. präsentierte.
Leider waren die Veranstaltungs-Räume nicht barierefrei, so dass einige Mitglieder unseres Verbandes draußen bleiben mussten.
Text: D. Lips