Wir trauern um Ilja Seifert

Von administrator|18. September 2022|Aktuelles aus der Verbandsarbeit|


In der ersten Hälfte versuchte ich, Sozialismus aufzubauen.

In der zweiten Hälfte versuchte ich, Kapitalismus abzubauen.

Nie erlebte ich Krieg.

Ich fand Liebe.

Immer waren Freunde um mich.

Bilanz: Mein Leben war gut!

Dr. Ilja Seifert 15.Juni 2022


Wir sind alle sehr traurig, dass Ilja nach langer schwerer Krankheit am 10. September mit 71 Jahren in Berlin verstorben ist. Er wird uns in den bevorstehenden behindertenpolitischen Auseinandersetzungen fehlen. Seine Erfahrung, sein Kampfgeist sowie auch seine Solidarität waren uns Ansporn und Rückenstärkung im täglichen Kampf für unsere gleichberechtigte Teilhabe.

Begegnet sind wir uns bereits 1967 in der Orthopädischen Klinik Birkenwerder. Er machte sich und uns Hoffnung, als er mit gelähmten Händen in die Gitarre griff und den Song von Joan Baez sang: We shall overcome, We shall overcome, We shall overcome, someday,

Als erster ABiD – Präsident hat er das Motto „Für Selbstbestimmung und Würde“ in den Verbandsnamen hineingeschrieben. Er hatte eine Vision, dass alle Menschen ob mit oder ohne Handicap ein Lebensrecht auf Selbstbestimmung haben. Dafür hat er auf allen Ebenen gestritten, in der Partei, im Verband, im Bundestag und in verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Gremien.

Ilja hat ein Leben lang für seine Selbstbestimmung und Würde gekämpft und wollte dies auch mit politischen Mitteln für alle Menschen absichern.

Der Frieden war für Ilja eine unverzichtbare Voraussetzung, eine Grundlage für jede gesellschaftliche Entwicklung. Mit seinen Aphorismen und Gedichten brachte er es auf den Punkt und regte uns immer wieder zum Mitdenken und zum Nachdenken an.

Wir trauern um einen langjährigen Mitstreiter und Freund.Unser Beileid gilt seinen Angehörigen und Freunden, die ihm auf seinem Lebensweg begleiteten.

Tief in meinem Herzen glaube ich, eines Tages werden wir obsiegen.

In tiefer Trauer Peter Braun, Landesvorsitzender