Fachtagung in Wien
Unsere Homepage wird auch in Wien gelesen. Hier ist das IVS Wien auf unsere Regionalberatungsstelle zum Trägerübergreifenden Persönlichen Budget aufmerksam geworden und lud mich daher ein, auf der Fachtagung
„Wien wird anders – Inklusion und Vielfalt im Sozialraum Wien“ über das Thema
Herr Schad beim Referat in Wien
„Inklusion durch ein Trägerübergreifendes Persönliches Budget und Umsetzung in der Praxis am Beispiel eines schwerst/mehrfach-behinderten Menschen“ zu sprechen.
Der IVS – Interessenvertretung sozialer Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Behinderungen – Wien ist ein Zusammenschluss von Vereinen und Verbänden, die im Interesse für Menschen mit Behinderungen wirken. Vor dem Hintergrund der Inanspruchnahme vorhandener gesellschaftlicher Strukturen (z.B. Wohnräume oder Arbeitsplätze) und der für ihre inklusive Nutzung notwendige Unterstützungsleistungen (z. B. Assistenz und Betreuungsleistungen) sind sie bestrebt, ein umfassendes Angebot für behinderte Menschen anzubieten und zu gestalten.
Zu dieser 2tägigen Fachtagung waren Vertreter/innen aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden sowie aus Hochschulen Experten eingeladen, die aus unterschiedlichster Sicht die Inklusion behinderter Menschen beschrieben und Wege für eine bessere Vernetzung und Unterstützung für und mit Menschen mit Behinderungen aufzeigten.
Ziel dieser Veranstaltung war es, die gesamte Bandbreite der notwendigen Strukturen im Sozialraum Wien zusammenzufassen sowie die Infrastruktur so zu gestalten, das behinderten Menschen von der Wohnraumbeschaffung, über das selbstbestimmte Leben in der Häuslichkeit bis hin zur Schaffung von Arbeitsplätzen die Inklusion in der Gesellschaft ermöglicht wird.
In meinen Vortrag zeigte ich auf, welche Chance wir in Deutschland mit dem Sozialgesetzbuch – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX) haben, um schwerst/mehrfach behinderte Menschen in unsere Gesellschaft einzugliedern, damit sie in Selbstbestimmung und Würde leben können.
Viele der anwesenden Betroffenen verfolgten sehr interessiert meine Ausführungen zum Persönlichen Budget, da es diese „Rechtsform“ in Österreich nicht gibt. In den Workshops am Nachmittag wurde ich immer wieder darauf angesprochen, da auch hier ein sehr großer Bedarf am Leben mit persönlicher Assistenz besteht.
Die zwei Tage in Wien waren zwar anstrengend aber ein sehr Interessanter Erfahrungsaustausch und sie haben mir auch gezeigt, wie wichtig unsere Regionalberatungsstelle, eine niedrigschwellige unabhängige Beratung von behinderten Menschen für behinderte Menschen, in der Region Mecklenburgische – Seenplatte ist.
Ich habe die Gelegenheit genutzt in Wien Impulse für die Aufarbeitung und Umsetzung des Themas zu geben und auch Kontakte zu knüpfen. Der IVS ist an einer weiteren Zusammenarbeit mit uns sehr interessiert und will demnächst ein Gegenbesuch in Mecklenburg-Vorpommern machen. Darauf freue ich mich schon jetzt.
Text und Bild: Christian Schad, 06.07.2012