DEMO zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2014
Bereits einige Tage vorher, am 18. November 2014, organisierte der Landesfrauenfrauenrat MV e. V. eine Landespressekonferenz in Schwerin, um über die Online-Petition „Opferschutz als Pflichtaufgabe – Zugang für alle“ zu sprechen. Frau Ulrike Bartel, die stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrates MV e. V. legte dar, dass zwar ein Beratungs- und Hilfenetz vorhanden ist, doch nicht verteilt in der gesamten Fläche. Darüber hinaus besteht stets eine finanzielle Unsicherheit. Frau Wilmar Wäntig als Mitglied im Geschäftsführenden Bundesfrauenvorstand und stellv. Vorsitzende der Landesfrauengruppe M-V kritisierte, dass Täterarbeit als wesentlicher Baustein des Opferschutzes in unserem Bundesland nicht flächendeckend vorhanden ist.
Für den ABiM-V e. V. bezog ich mich auf die Frauen und Mädchen mit Behinderungen, sprach über die Diskriminierungen und Gewalt und forderte einen Schutz entsprechend der Artikel 6 und 16 der UN-Behindertenrechtskonvention sowie den barrierefreien Zugang zu Frauenschutzhäusern und Beratungsstellen.
Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, versammelten sich Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern am Bahnhof in Schwerin. Mit Trillerpfeifen, türkisfarbenen Tüchern und Luftballons zogen sie durch die Stadt, Passanten reihten sich in den Zug spontan mit ein oder wurden aufgefordert, es ging bis zur Staatskanzlei. Lautstark wurde der Rechtsanspruch auf Opferschutzhilfe gefordert, denn den gibt es bisher nicht. Berührende Momente gab es, als Zuschriften im Zusammenhang mit den Unterschriften zur Petition verlesen wurden. Sie kamen sowohl von Frauen als auch Kindern und ebenfalls von Männern.
Musik und Trillerpfeifenkonzerte begleiteten die Demonstranten bis zum Schloss, wo weitere Redner sprachen. Weltweit ist Gewalt die häufigste Ursache die häufigste Todesursache von Frauen zwischen 14 und 60 Jahren.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es neun Frauenhäuser und 21 Beratungsstellen. Die Betreibung erfolgt durch Träger. Die unsichere Finanzierung hindert die Träger, langfristige Investitionen vorzunehmen und sie
haben außerdem nicht die Möglichkeit, genügend Personal einzustellen, um Assistenz und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen zu leisten, die Schutz suchen.
An Frau Beate Schlupp, die Vizepräsidentin des Landtages, wurden die 4.630 bisher eingegangenen Unterschriften übergeben mit der Forderung, dass der Opferschutz eine Pflichtaufgabe wird.
Am 6. Januar 2015 wird die Online-Petition beendet und die bis dahin eingereichten Unterschriften dem Petitionsausschuss des Landtages M-V vorgelegt.
Ich möchte Sie bitten, sich zu beteiligen unter: www.openpetition.de/petition/online/opferschutz-als-pflichtaufgabe
Erika Dittner, Schwerin, 27.11.2014