Einfach Wohnen aber wie?

Von administrator|30. November 2018|Aktuelles aus der Verbandsarbeit, News|

 

Feierliche Eröffnung

Foto: P. Braun

Das ist die Frage die sich Mitglieder unseres Verbandes überall in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder stellen müssen, wenn sie wegen ihrer Behinderung oder auch im Alter eine rollstuhlgerechte Wohnung benötigen. Für einige Neubrandenburger Rolli-Fahrer*innen ist das Wohnen im vollständig barrierefreien Wohnhaus jetzt ganz einfach. Für mich stellt sich die grundsätzliche Frage, wie wird das Menschenrecht auf eine angemessene (barrierefreie) Wohnung in den Gemeinden überhaupt berücksichtigt und welche Weichen stellt das Land hierfür. Herr Pegel hatte sich zwar vor einem Jahr mit einem Förderbescheid in der Tasche nach Neubrandenburg aufgemacht, um das Wohn-Projekt des NB BV zu unterstützen, eine Kehrtwende zu einer neuen Wohnungspolitik ist es aber nicht.

Das Infrastrukturministerium MV hat seit dem Beginn des Stadtumbaus Ost im Jahr 2002 alleine 110 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln für den Abriss von 30.000 Wohnungen freigegeben. Damit wurden mehr Wohnungen im Land „zurück gebaut“ als neu gebaut. Dass jetzt die Mieten steigen und es im Land zudem kaum rollstuhlgerechte Wohnungen am Markt gibt, wen wundert das?

Es ist für mich auch nicht nachzuvollziehen, wenn z.B. die Wohnungsgesellschaft Neubrandenburg in der Stadtmitte in der Waagestraße demnächst 110 gut zugängliche Wohnungen abreißt und an dessen Stelle ein Parkhochhaus errichtet.

Anderseits hat der Neubrandenburger Behindertenverband e.V. unter großer Kraftanstrengung hier ein barrierefreies Wohnhaus fertig gestellt, um die Wohnungsnot für Mitglieder zu lindern. Generell bleibt es dabei, für die soziale Daseinsfürsorge sind die Gemeinden verantwortlich und dazu gehört selbstverständlich auch der Wohnungs-Neu-Bau von (barrierefreien) bezahlbaren Wohnungen. Daran möchte ich im 70-ten Jahr der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erinnern, und wenn die Abrissbirne stadtnahe seniorengerechte Wohnungen in Neubrandenburg niederreißt, denken Sie daran, Wohnen ist ein Menschenrecht – parken nicht!

Lieber Axel, ich wünsche Dir und allen Mietern Gesundheit und Glück für ein Wohnen in „Selbstbestimmung und Würde“

© Bild und Text Peter Braun, Landesvorsitzender NB. Am 06.11.2018