Am 27. Januar Gedenkveranstaltung in Alt Rehse und Neubrandenburg
Alt Rehse – ein Ort mit Geschichte
Alt Rehse ist ein kleiner Ort nahe Neubrandenburg mit wechselvoller Geschichte. 1934 gingen das Gut und der Park an den Nationalsozialistischen Ärztebund, der auf Verlangen der Reichsärzteführung die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ errichtete. Mehr als 10.000
Mediziner, Hebammen und Apotheker nahmen in dem zum Musterdorf umgebauten Ort von 1935 bis 1941 an ideologischen Schulungen teil. Die Seminare dienten der Vorbereitung auf die sogenannte „Euthanasie“, lehrten die Vorrangigkeit der Volksgesundheit vor der Gesundheit des Einzelnen sowie die völkische Blut- und Boden-Ideologie. Die Angehörigen der helfenden Berufe wurden auf das rassenideologische und menschenverachtende Vernichtungsprogramm der
Nationalsozialisten eingestimmt sowie zur „Vernichtung unwerten Lebens “ angehalten.
Heute informiert die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse an die Vergangenheit der deutschen Ärzteschaft und ihre Rolle im NS-System. Mehr als 300.000 Menschen mit psychischen und anderen Erkrankungen und Behinderungen kamen
während der NS-„Euthanasie“ ums Leben und mehr als 400.000 Menschen wurden Opfer von
Zwangssterilisierungen. Am 27 . Januar 2024 gedenken wir um 11.00 Uhr in Alt Rehse im Rahmen der Landesweiten Gedenkveranstaltung
„ERINNERN, BETRAUERN,WACHRÜTTELN“
der Opfer der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisierungen auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: http://sozialpsychiatrie-mv.de