Gedenkveranstaltung für die Opfer von NS-„Euthanasie“ in Rostock
Der 27. Januar ist „Internationaler Holocaustgedenktag“. Er fällt zeitlich zusammen mit dem in Deutschland vor 20 Jahren eingeführten „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“.
Am 27. Januar 2016, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, haben die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für Nervenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock und die Evangelische Stiftung Michaelshof Rostock die landesweite Gedenkveranstaltung für die Opfer von „Euthanasie“ und Zwangssterilisationen in der NS-Zeit ausgerichtet.
Aus beiden Einrichtungen wurden zwischen 1939 und 1945 Patienten und Fürsorgezöglinge, unter ihnen geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche, in andere Institutionen verlegt und dort systematisch ermordet. Insgesamt waren mehr als 4 000 Menschen in Mecklenburg und Pommern von der „Euthanasie“-Aktion betroffen. Sie wurden mit Tabletten, Injektionen oder durch gezieltes Verhungernlassen getötet.
Gemeinsam mit den Landesverbänden Allgemeiner Behindertenverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V., Psychiatrie-Erfahrener sowie Angehöriger und Freunde psychisch Kranker e.V., dem Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH, dem AWO-Sozialdienst Rostock gGmbH, der Lebenshilfe Rostock, dem Verein Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V., der Fachschaft Medizin Rostock, der Evangelischen Stiftung Michaelshof und der Hansestadt Rostock gedachten fast 100 Teilnehmer/innen unter dem Motto ERINNERN – BETRAUERN – WACHRÜTTELN derjenigen, deren Leben in der Zeit des Nationalsozialismus als „unwert“ klassifiziert wurde.
Peter Braun, am 27.01.2016